Das Telefon klingelt. Eine Verwandte ruft mich an. Wir kennen uns seit unserer Kindheit. Ich habe sie oft geplagt und das hat sie mir nicht in Dank abgenommen. Dadurch ist sie jetzt noch immer unsicher �ber mein Verhalten.
Ich bin damals, durch den Unfall, ins Koma geraten. Ich habe mein Bewusstsein teilweise abgeschaltet weil es f�r mich zu schmerzhaft war um wahr zu nehmen, welche Ungerechtigkeiten es alles gab. Durch dieses Abschalten hatte ich keine Verbindung zu meinen Gef�hlen und auch nicht zu deinen Gef�hlen.
Du hast dadurch vieles erfahren m�ssen, was f�r dich schmerzhaft war und was dir das Vertrauen im Leben genommen hat. Mir wird das jetzt klar, nachdem wir gesprochen haben, �ber was jetzt in unseren Leben passiert.
Meine �berzeugungen sind nicht normal, weil ich glaube, dass jeder sein eigenes Leben gestaltet. Man sagt, dass man nur im Jetzt das Leben der Zukunft gestaltet, aber ich tue das wohl anders. Ich gestalte meinem Leben nach der Zukunft. Wie mache ich das?
Ganz einfach. Ich richte mich auf die Zukunft und frage nach, was ich Jetzt tun muss, damit die Zukunft davon am meisten profitiert. Und so verlasse ich das Haus um 10 und bekomme die Fahrt nach Freiburg, die ich mir schon so lange w�nsche. Da ich noch immer nicht alle Verbindungen von meinem Energiesystem normalisiert habe, kann ich dieser Fahrt nicht so genie�en, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Ich habe damals getr�umt von dieser Fahrt. Es hat lange gedauert, bis sie stattfand. Ich war inzwischen wieder das Kind im Wachkoma, keine Patientin, Patienten k�nnen nicht reden. Sie sind total versteift. Ich bin nur teilweise versteift. Ich kann nicht handeln, so wie ich m�chte. Meine Handlungen sind versp�tet, darum schreibe ich.
Durch zu schreiben, habe ich Zeit um die W�rter kommen zu lassen. Wenn ich mit jemandem rede, m�ssen die W�rter gleich kommen, sonst ist die Aufmerksamkeit von dem Anderen wieder weg. Ist das der Grund, dass manche Menschen stottern? Die Aufmerksamkeit bleibt, au�er der Zuh�rer hat keine Geduld.
Bei manchen Stotterern braucht man eine riesige Geduld. Eine halbe Minute bis der Mensch die W�rter, die er sagen will aussprechen kann, habe ich erfahren als eine Herausforderung und gibt mir gleich das Bed�rfnis zu untersuchen, warum dieser Mensch so lange braucht, bis er die W�rter sprechen kann. Eigentlich hat er noch Gl�ck. Wenn ich emotional bin, kriege ich kein einziges Wort heraus.
Das kommt, weil das Trauma, das diese Stummheit verursacht hat, vor meiner Geburt stattgefunden hat. Ich habe davon keine bewusste Erinnerung, aber mein Energiesystem hat alles gespeichert und so bin ich mit gest�rten Verbindungen zur Welt gekommen. Jetzt ist es meine Aufgabe, diese gest�rten Verbindungen zu normalisieren. F�r mich selbst dauert das l�nger, als f�r diese Patienten im Wachkoma, die ich mit hpi – Therapie behandle, weil diese Patienten andere gest�rte Verbindungen haben und diese Verbindungen habe ich schon gelernt und unterrichte ich in die AUSBILDUNG F�R KOMA-THERAPEUT und Ausbildung f�r NEURO-THERAPEUT.