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h p i - THERAPIE: O E P

 

WACHKOMA


 

KONTAKT ?


Das Telefon klingelt. Es ist viertel vor zehn, Sonntagvormittag. Mein Compu ist beim Compudoktor und ich habe gesagt, dass er mich anrufen kann, also schnelle ich zum Telefon als ich mich realisiere, dass das klingelt. Ich schlafe noch.

Ich habe mich heute schon früh hingelegt. Es war 5. Es ist nicht der Compudoktor es ist ein SMS von einem Freund, der die Liebe fließen lässt. Ich freue mich, aber antworte nicht direkt darauf, heute. Ich muss erst mal aufwachen.

Mein Telefon, das klingelt, steht zentral, damit ich es auch höre, wenn ich am Schreibtisch sitze und Musik anhabe. Dieses Telefon klingelt, aber ich muss daran vorbei laufen zu der Ecke, wo das Telefon steht, dass nicht klingelt, aber ein Anrufbeantworter und Fax hat.

Von dem klingelenden Telefon ist ein Faden kaputt. Darum kann man mich nicht hören, wenn ich rede. Ich höre den Andere, aber der hört mich nicht. Der Faden ist kaputt gegangen, als ich ihm während ein Gespräch aus der Klemme gezogen habe.

Das Telefon, das nicht klingelt, ist sonst noch in Ordnung. Ich kann dadurch mit anderen reden, Faxen senden und empfangen und der Anrufbeantworter nimmt Berichte im Empfang.

So wie der Anrufbeantworter von dem Betreuer, von dem Patienten, den ich fast 1 Jahr behandelt habe und der dann sein Mund willentlich schließen konnte. Ich habe mich so rieieiesig gefreut! Da konnte er endlich meine Fragen beantworten, ohne dass ich die Antwort gestalten musste.

Und jetzt geht das nicht mehr. Weil ich ihm nicht mehr behandeln darf. Die Angst ist zu groß. Die Angst da nicht mehr arbeiten zu dürfen, die Angst vor der Krankenkasse, die Angst, dass der Patient kein Patient mehr sein wird, dann bekommt das Haus keinen Komapatient mehr, weil es ein Altersheim ist, und mit dem Komapatient wird sehr viel verdient, während man ihm nicht die Pflege geben muss, die er braucht, weil er sich nicht beklagen kann.

Außerdem hat er einen Betreuer, der sich stumm hält. Er hat einen Anrufbeantworter, worauf man einsprechen kann, aber für ihn ist das kein Mittel zu Kontakt. Er benutzt den Anrufbeantworter so wie mein Freund. Er schaltet den Anrufbeantworter an, wenn er Angst hat das Telefon zu beantworten. Der gesetzlichen Betreuer hat sein Anrufbeantworter ständig angeschaltet und reagiert nicht auf eingesprochene Berichte.

Ich habe ihm ca. 10-mal auf den Anrufbeantworter gesprochen und gefragt, mich anzurufen. Ich brauche von ihm nur das Erlaubnis den Patient im Wachkoma, von dem er der gesetzlichen Betreuer ist, zu besuchen. Ich habe ihm darüber vor ein halbes Jahr einen Brief geschrieben und warte noch immer auf die Antwort.

Inzwischen habe ich das Gericht gebeten, seine Arbeit zu prüfen und das Gericht hat gemeint, der gesetzlichen Betreuer tut seine Arbeit gut genug. Ich habe dann mal aufgeschrieben, wann ich den gesetzlichen Betreuer anrief und habe vormittags, mittags, abends, nachts angerufen und immer wieder um Rückruf gebeten.

Du verstehst es schon. Immer wieder was der Anrufbeantworter dran und hat er kein Kontakt mit mir aufgenommen. Darum habe ich das Gericht nochmals gebeten, die Arbeit des gesetzlichen Betreuers zu prüfen. Es ist bald Weihnachten und der Patient im Wachkoma, um denen es hier geht, hat nie besuch. Ich darf jetzt schon sein ein halbes Jahr nicht zu ihm und das tut mir leid.

Ich weiß, dass er mich gerne sieht und ich bin bereit ihm zu besuchen, aber man lässt mich nicht! Man hat soviel Angst für Veränderung, dass man nicht will, dass ich den Patient behandle, weil man weiß, dass man den Patient nicht die Versorgung gibt, die er braucht und wenn der Patient kommunizieren kann, kommt das raus!

Dann muss die Pflege ihre Arbeit machen, weil sonst der Patient sich beschwerden kann. Das kann er jetzt nicht. Die Laute, die er von sich gibt, sind leiser geworden, seit ich ihm erklärt habe, dass die Pflege denkt, dass er Schmerzen hat, auch wenn er Laute von sich gibt vor Freude. Und, da seit Jahre Schmerzmittel auf seiner Karte stehen, verpassen sie ihm ein Schmerzmittel, wenn er denen zu laut ist und diese Schmerzmittel machen ihm total fertig.

Dieser Patient kann Laute machen, dass ist schon eine Leistung. Die meiste Patienten im Wachkoma können keine Laute von sich geben, was bedeutet dass wenn sie Schmerzen haben, keiner das mitbekommt, außer die Mutter, Frau, Mann,…., die ihre Sensibilität benutzen um mit dem Patient zu kommunizieren.

Und so kann es geschehen, dass ein Patient im Koma das Bein bricht und Keiner bemerkt es. Es kann auch ein Schulter sein oder ein Arm. Der Patient, der sich nicht äußern kann, hat riesigen Schmerzen und Keiner bemerkt es. Es ist also lebenswichtig, dass eine Kommunikationsmethode gefunden wird.

So wie bei mir. Das Telefon, das nicht klingelt, ist für mich jetzt das Mittel um mit der Außenwelt zu kommunizieren. Das Telefon, das klingelt, ist das Mittel für die Außenwelt um mich wissen zu lassen, dass sie mit mir kommunizieren will. Wir benutzen die Stimme um uns an dem Patient im Wachkoma mitzuteilen, brauchen aber ein mehrfunktionales Apparat um mit dem Patient kommunizieren zu können.

Manchmal braucht er ein offenes Ohr von uns, das die lautlose Stimme des Patienten hört, ein anderes Mal vermittelt er und ungeschriebene Wörter oder er sendet uns ein SMS per Himmelspost, den wir entziffern müssen. Er kann auch sein, dass er uns eine E-Mail geschickt hat, die wir erst empfangen, wenn wir wieder im Internet sind.

Die meiste Menschen haben noch kein BlackBurry (?) oder Bluetooth Telefon oder wie auch immer die Dinger heißen, das direkt das E-Mail wiedergibt, wenn es versendet ist. Du verstehst schon, ich habe noch nicht so ein Ding. Real hatte sie mal im Angebot und, da ich nicht in Freiburg wohne, bin ich bei Freunde ins Internet und habe er so bestellt, mit noch einigen anderen Gegenständen so wie ein Monitor.

Ich habe mich gefreut über so ein Kunststück, vor allem auch, weil ich dann nicht mehr von anderen abhängig bin um meine Mails zu lesen. Leider bekam ich nach ein par Tage den Bricht, dass ALLES, was ich bestellt hatte ausverkauft war! Meine Freundin hat für die Bestellung doppelte Kundenpunkte bekommen……

Ich habe also noch immer keinen praktischen Flatschirm und inzwischen ist mein Drucker auch halb tot. Er druckt nur die Hälfte der Zeilen gut lesbar, die andere Zeile muss man fast erahnen. Darum versende ich jetzt alles per Mail, den Brief zum Amt wegen der gesetzlichen Betreuer, der nicht reagiert auf Briefe oder Nachrichten auf dem Anrufbeantworter, habe ich auch per Mail gesendet. Als Harz IV Nicht-Empfängerin kann ich mir aber unmöglich einen anderen Drucker leisten.

Und wenn ich dann vielleicht Harz IV Empfängerin bin, auch nicht. Der Steuerberater ist noch nicht bezahlt und darum macht er meine Steuerabgabe für dieser Jahr nicht und der Mann von Reisebüro muss auch noch bezahlt werden. Es ist bald Weihnachten, aber nicht für mich. Ich habe keinen Urlaub. Ich habe jetzt schon 80 Texten auf Deutsch und die wollen allen übersetzt werden. Das wäre einen schönen Job für einen übersetzer aber…………

Ja, als nicht oder schon Harz IV Empfänger kann ich kein übersetzer zahlen. Spenden könnten da was machen. Wenn ich genug Geld hätte, bräuchte ich mich auch nicht um Ortsabwesenheitserlaubnis zu kümmern. Dann könnte ich einfach zu allen Patienten im Wachkoma fahren um sie die Grundlage zu geben, die sie brauchen. Den Jungen im Wiesbaden würde ich 1x im Monat besuchen und so würde ich noch einigen Patienten besuchen.

Ich bräuchte dann keine Wohnung mehr, nur einen Platz, wo ich meine Möbel aufstellen kann und 2x im Monat Seminar geben kann. Diese Seminare sind notwendig, weil die heutige Behandlung der Patienten im Wachkoma nicht Heilung stimulierend ist. Die AUSBILDUNGEN UND SEMINARE FüR THERAPEUTEN, PFLEGEPERSONAL UND VERSORGER VON PATIENTEN IM KOMA werden überall gegeben, wo es Teilnehmer gibt.

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