Bechterew


   
   

h p i - THERAPIE

   
     

Schnaufen

   
     

Du warst gerade ein par Tage weg mit dem Camper und ich besuche dich um zu fragen, wie es dir geht.

Du hast mir erzählt, dass du im Schlaflabor gehen würdest, aber ich war mir nicht bewusst, dass das jetzt schon war. Wir haben uns in diesen letzten Wochen nicht so oft gesehen, wie ich es vorgeschlagen hatte.

Wir hatten beide zuviel anderes zu tun. Du hast Holz gesägt für den Winter und ich habe mein Hochbett aufgebaut, nachdem ich das geschenkt bekommen habe.

Wir sind ziemlich ähnlich. Wir haben vieles erlebt in unserem Leben und haben darauf reagiert mit unseren Gefühle so viel wie möglich nicht zu fühlen.

Sie fehlen uns, diese Gefühle, aber sie waren immer zu schmerzhaft um sie noch länger wahrnehmen zu wollen. Wir haben unsere Schmerzgrenze richtig hoch gelegt, fast so hoch, wie mein Bett jetzt ist.

Das ist so hoch, dass ich darunter stehen kann! Dann berühre ich mit meinem Kopf die Unterseite von dem Basis worauf die Matratze liegt.

Glücklicherweise bin ich so groß, dass ich unter dem Bett stehen kann. Mein Fahrer heute mittag könnte nicht unter dem Bett stehen.

Er ist riesig lang und dadurch wiegt er mindestens 120 kg. Ich wiege nicht mehr als 52 kg. Das ist mein Idealgewicht. Und das habe ich schon Jahren.

Ich werde nicht schwerer, eher bekomme ich weniger Gewicht. Ich brauche dafür nichts zu tun oder zu lassen. Ich folge einfach meine Bedürfnisse.

Wenn ich keine Lust habe zu Essen, esse ich nicht und wenn ich keine Lust habe um zu kochen aber trotzdem etwas essen möchte, esse ich Erdnüsse und Schokolade.

Dabei denke ich dann an Indonesien und freue mich über alle liebe Leute, die ich dort begegnet bin. Mir wurde da täglich liebevoll "Hello Sir!" zugerufen und nachdem ich festgestellt habe, dass das ein gutes Zeichen war, habe ich das genossen.

Es hat mir gezeigt, dass man mich gesehen hat, so wie ich mich fühle. Man hat mich nicht nach meinem Körper beurteilt und danach gehandelt, so wie die Frau, die angehalten hat um mir eine Mitfahrgelegenheit zu geben.

Es war Abend, es war aber noch hell und ich hatte lange gebraucht um von Freiburg nach Staufen zu kommen. Eine liebe Frau, die mir vorher vorbei gefahren war, weil sie noch einkaufen musste, hat in Au für mich angehalten.

Da war ich hingebracht von einem Mann, der Richtung Horben gefahren ist. Da war ich vor Jahren und habe bei einem Bauern zelten dürfen in der Wiese. Das war ein sehr spezielles Abenteuer.

Die middlere Tochter hat für mich Wasser geholt. Nicht aus dem Stall! Das ist nur für die Tiere. Später bin ich mehrmals vorbei gefahren und habe hallo gesagt.

Das mache ich jetzt nicht mehr, weil ich kein Auto habe. Ohne Auto ist Horben weit weg. Die Tochter ist jetzt groß, aber ich habe sie schon lange nicht mehr gesehen.

Das letzte Mal war, glaube ich, an ihrer Kommunion. Das war schön. Es war schönes Wetter, aber kalt. Die Bilder wurden im Schatten gemacht und sie hat gefroren, aber die Bilder sind dafür schön.

Dein Bild von dir ist auch so etwas. Du denkst, dass der Arzt dein Problem lösen kann und inzwischen veränderst du nichts.

Deine Ernährung ist für dich zu viel, weil du nicht ißt weil du Hunger hast, aber weil du dich langweilst. Und du langweilst dich, weil du alleine bist.

Du bist immer in Bewegung. Schaffen, schaffen, schaffen, das kannst du. Du schaffst es nicht um mal ganz ruhig zu sitzen und nichts zu tun.

Nichts tun ist auch etwas tun. Man denkt dann und durch das Denken kann man sich bewusst werden von seinen Bedürfnissen, so wie nicht alleine sein, Spaß machen oder gesellig zusammen Essen.

Wenn man sich gestattet zu Ruhe zu kommen, braucht man nicht mehr zu Rauchen, weil man dann ohne Zigarette aus- und anschließend einatmet.

Der Raucher atmet nur ein. Der atmet den Rauch der Zigarette ein und macht damit einen Rauchvorhang um sich herum. Durch diesen Rauchvorhang wird er weniger sichtbar, aber dadurch kann er auch weniger sehen.

Darum ist der Raucher immer geneigt zu rauchen, wenn er sich zurückziehen will. Er benutzt das Rauchen um nicht mit seiner Umgebung in Kontakt sein zu müssen.

Manchmal wird der Raucher durch das Rauchen gerade in Kontakt mit Anderen gebracht, aber diese Kontakte sind nicht immer angenehm.

Durch meine Erfahrungen bin ich anti-Raucher, aber ich habe inzwischen auch festgestellt, dass manche Raucher rauchen müssen. Für sie ist es eine natürliche Tätigkeit, die mir nicht stört.

Ich muss sie nicht davon abhalten, aber kann mit denen das Rauchen genießen. Anderen muss ich darauf hinweisen, immer wieder, dass sie durch ihr Rauchen mich durchrauchen, während sie behaupten, dass sie Keinen schaden mit ihrem Rauchen.

Sie denken nicht weiter als die eigene Wohnung. So lange die rauchfrei ist, ist die Welt in Ordnung. So könnte ich auch denken, aber dann muss ich alle Fenster zumachen und dann kommt Schimmel in die Wohnung, also, das geht nicht.

Das Dilemma ist komplett. Ich neige mein Atem einzuhalten, wenn vor meiner Tür geraucht wird und ich muss mich bewusst mit dem Einatmen beschäftigen wenn ich Rauch wahrnehme.

Das hat mit meinen Erfahrungen als Kind zu tun. Jetzt bin ich kein Kind mehr, aber dieses Verhalten habe ich noch und ich werde mich freuen, wenn ich in einer Rauchfreien Umgebung wohnen kann.

Dazu bin ich schon bereit mich zu ändern. Wenn es sein muss, halte ich sogar die Klappe! Aber nur eingeschränkt. Ich werde nicht die Klappe halten, wenn es um die Behandlung von Patienten im Wachkoma geht.

Patienten im Wachkoma müssen auch die Möglichkeit bekommen um auszuatmen und einzuatmen, so wie sie das gerade brauchen. Eine Beatmungsmaschine ist dafür keine Hilfe. Die ist eingestellt und dadurch kann der Mensch nicht uneingeschränkt ausatmen!

Und wenn der Mensch nicht ausatmen kann, kann er auch nicht einatmen! Und das bedeutet: slechte Ventilation und,wenn das im Zimmer Schimmel gibt, was wird das dann wohl im physischen Körper des Menschen geben?

Wird das denn auch Schimmel geben? In den Lungen, der sich erweitert nach dem Darm und anschließend das Zwerchfell in seiner Funmktion stört? Durch den Darm Ruhe zu geben und ein par Tage einfach nicht zu essen oder nur Flüssig, kann der Darm sich erholen und werden auch die Lungen sich leeren können.

Die Lungen werden von dem Darm beeinflusst, was jeder Lungenpatient bestätigen wird. Wenn er gegessen hat, muss er Schleim los und wenn er getrunken hat, geht das einfacher.

Um die Lungen zu stimulieren, ist es gut die Hand aufs Herz zu halten. Dadurch werden die Lungen stimuliert und das Atmen wird sich verbessern. Es kann sein, das diese Handlung Schmerzen hervorruft, die durch ganz alte Emotionen verursacht werden.

Durch diesen Schmerz zu erlauben zu sein, sie zu spüren und anschließen sie gehen zu lassen, wird das Atmen dauerhaft freier.

Wenn mann diesen Schmerz nicht sein läßt und nicht fühlen will, wird das Schnaufen immer schwieriger, weil das Schnaufen notwendig ist für das Verarbeiten und Loslassen von Emotionen.

Emotionen haben wir damit wir das Leben genießen können. Wenn wir die Emotionen abstellen, weil wir Angst für sie haben, wird das Leben dadurch langweilig und werden wir etwas suchen was das Leben die Mühe wert macht.

Für mich ist das die Arbeit um Patienten im Wachkoma die Möglichkeit zu geben sich wieder bewegen zu können. Das ist für mich aber nicht nur Arbeit. Es ist auch mein Hobby, weil ich entdeckt habe, dass es mir ein riesigen Spaß macht, wenn der Patient mir durch Mund schließen Fragen beantworten kann!

Kommunikation ist für mich Spaß im Leben, aber nicht nur mit Wörter! Diese Wörter dienen das Ziel, dass andere Methoden benutzt werden um mit Menschen, die nicht reden können, so wie Patienten im Wachkoma, Autisten, aber auch anderen, zu kommunizieren.

Durch andere Methoden für Kommunikation zu benutzen, ist es einfacher um fest zu stellen, was der Mensch braucht um optimal funktionieren zu können.

Alle Menschen muss die Gelegenheit geboten werden um seine Talenten und Begabungen optimal benutzen zu können. Für die notwendige Behandlung muss viel verändert werden in der bis jetzt gängige Methoden.

hpi-Therapie ist für Patienten im Wachkoma die notwendige Behandelmethode, die 24 Stunden pro Tag dauert. Ausbildungen werden dort gegeben, wo es Teilnehmer gibt.

Da hpi-Therapie alles umgekehrt macht, müssen die Teilnehmer sich anmelden und wenn sie Zeit und Ort dabei angeben, kann es sein, dass der Kurs auch da gegeben wird.

 


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Diese Kurzgeschichten
erzählen über Therapie für Patienten im Wachkoma
und wie sie geholfen werden können ohne Hilfe zu bewegen