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h p i - THERAPIE: O E P

 

WACHKOMA


 

Bewerbungen


Nachdem ich erfahren habe, dass die Woche, die ich nach Wiesbaden fahren werde, wodurch ich Ortsabwesend sein werde, abgezogen wird von den 21 Tage, die ich als Harz IV Empfängerin pro Jahr Ortsabwesend sein darf, gehe ich zur BIZ, das Berufsinformationszentrum, so wie es über den Tür steht.

Ich habe das Bedürfnis aufzuschreiben, was ich gerade erfahren habe und werde 3 Computer gewähr, auf denen der Schirm rollt und sagt: “Nur für Bewerbungen“. Ich habe mein USB – Stick dabei und könnte diesen Text also mit dem Computer schreiben und auf meinem Stick speichern. Es ist gerade 8 Uhr und Keiner in Sicht, der Interesse an einem von diesen Computern hat.

Es hängt ein Zettel, dass man sich bei der Theke melden muss, also, ich bin noch immer brav, tue ich das und frage, ob ich diesen Text auf dem Computer schreiben darf. Meine Webseite ist meine beWERBUNG und mein Weg aus Harz IV. Dieser Text kommt auf die Webseite und ist also BeWERBUNG. Nein, es tut uns Leid, aber nur wenn Sie eine BeWERBUNG für eine sozialpflichtige Stelle schreiben, dürfen Sie den Computer benutzen. Eine Webseite mit beWERBUNG für selbständige Aktivitäten fällt nicht darunter, und sonst bekommen wir Problemen.

Die Mitarbeiter der Arbeitsagentur, deas Jobcenters resp. BIZ haben also Angst von den vorgegebenen Regeln abzuweichen. Warum? Verlieren sie ihren Job, wenn sie menschlich sind? Wenn sie ihrem HERZ FOLGEN ? Wo kommt diese Angst her? Wer ist so mächtig, dass alle Mitarbeiter von der Arbeitsagentur soviel Angst haben, dass sie der herzlosen Interpretation des Gesetzes und der daraus entstandenen Richtlinien ohne Zögern folgen?

Ich kann mich nur wundern, dass all diese lieben Menschen so handeln. Es erinnert mich an DIE BOTSCHAFT , wo ich eine ganz liebe Frau traf, die mich darauf hingewiesen hat, dass sie nicht lieb aber neutral war. Man kann neutral sein mit einem offenen Herzen. Dann wird man jedes Mal neu entscheiden, was die Liebe in diesem Fall tun muss. Das eine Mal sagt die Liebe JA, das andere Mal NEIN.

Unflexible Regeln ausführen, macht auf Dauer krank. Gibt es genügend Geld um alle Mitarbeiter, die krank werden weil sie ihrem Herzen nicht folgen dürfen, zu bezahlen? Wer ist verantwortlich? Warum vertraut man nicht auf seine Mitarbeiter und auf ihre Kompetenz, dass sie selbst entscheiden können, wann sie JA oder NEIN sagen müssen, ohne Angst zu haben ihren Job zu verlieren? All diese Menschen sind kompetent und sollten Spaß an ihrer Arbeit haben, damit sie gesund bleiben und alle Harz IV Empfänger motivieren so selbständig zu werden, dass sie NIE mehr Harz IV brauchen.

Unwichtig dabei soll es sein, ob der Harz IV Empfänger das in sozialpflichtiger oder in nicht sozialpflichtige Arbeit macht. WEG IST WEG, das ist in diesem Fall gut für das Amt. Meine Gedanken gehen nochmals zu DEM JUNGEN IM WACHKOMA IN WIESBADEN, den ich besuchen werde und der die Ursache ist, dass ich jetzt hier bin. Ich habe wieder einiges gelernt, heute. Es hat sich gelohnt so früh aufzustehen.

Normalerweise stehe ich später auf. Ich arbeite bis 3 Uhr nachts, gehe dann ins Bett und stehe erst um 9 Uhr auf. Das ist nicht, das was das Jobcenter als normalen Bewerberalltag akzeptieren kann. Da wird gedacht in von 8 bis 5. Ich habe inzwischen festgestellt, dass es ganz viele Menschen gibt, die keinen normalen Bewerberalltag haben.

Nicht nur in der Gesundheitsfürsorge, wo Pfleger, Therapeuten, ärzte und Versorger in 24 Stunden Dienst arbeiten, aber auch z.B. in der Gastronomie sind die Arbeitszeiten außerhalb von den Amtszeiten. Früh morgens wollen die Gäste ihr Frühstück und spät am Abend Essen und danach noch gemütlich ihren Wein trinken. Auch diese Arbeit wird nicht so gut bezahlt wie der Beamte. Und der Beamte, der ganz oben sitzt, entscheidet, mit wieviel Geld der Harz IV Empfänger seinen Alltag bewältigen kann.

Hat er Erfahrung mit so wenig Geld aus zu kommen? Und hat er auch noch ein KIND IM WACHKOMA? Die Krankenkassen fördern ihre Prämie, aber wenn sie ein HILFSMITTEL liefern müssen, liefern sie einen Stuhl. Die Krankenkasse, die als Erste jedem Patient im Wachkoma gleich einen elektrischen Rollstuhl mit Stehfunktion liefert, wenn sie erfahren, dass der Patient im Koma ist, zeigt, dass sie ihre Aufgabe: das Fördern der Gesundheit seiner Mitglieder, Ernst nimmt.

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